Deinterlacing
Mit der Funktion „Bildsteuerungen“ in Compressor kann ein Deinterlacing von Videomedien
durchgeführt werden.
Die Videomodi „NTSC“ und „PAL“ arbeiten mit dem Zeilensprungverfahren (Interlacing).
Dies bedeutet, dass jedes Videobild aus zwei Halbbildern (mit einem Abstand von 1/60
Sekunde) besteht, wobei in einem Halbbild die ungeraden Bildzeilen und im anderen die
geraden Zeilen enthalten sind. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Halbbildern
lassen den Eindruck von Bewegung entstehen. Das menschliche Auge kombiniert diese
beiden Bilder zu einem Bild mit einer fließenden, realistischen Bewegung und einer
Bildrate von 30 fps in SDTV (Standard Definition Television). Aufgrund der hohen
Geschwindigkeiten bei der Halbbildaktualisierung (1/60 Sekunde) ist der Zeilensprung
nicht sichtbar.
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Kapitel 23
Arbeiten mit Bildsteuerungen
Da durch das Zeilensprungverfahren (Interlacing) zwei Halbbilder für jedes Bild erstellt
werden, sind in Bereichen mit schnellen Bewegungen gezackte Linien erkennbar (Kamm-
oder Lattenzauneffekt). Sie können Ihr Ausgangsmaterial Bild für Bild betrachten und
dabei prüfen, ob an den Rändern von bewegten Objekten Zacken erkennbar sind. Sollte
dies der Fall sein, müssten Sie das Ausgangsmaterial mithilfe von Deinterlacing in ein
vollbildbasiertes Format konvertieren.
Interlacing creates
a “comb” effect that
should be removed.
Wenn Sie Ihre Ausgangsmediendatei in ein Format konvertieren müssen, das auf
Vollbildern basiert, müssen Sie die Kammeffekte entfernen, die durch das
Zeilensprungverfahren entstehen. Wenn Sie ein Video mit Zeilensprungverfahren auf
einem Computerbildschirm wiedergeben, wirken Teile Ihres Videos, in denen sehr schnelle
Bewegungen vorkommen, möglicherweise unscharf. Deshalb ist das Deinterlacing
besonders wichtig, wenn QuickTime-Filme für die Wiedergabe auf einem Desktop-System
oder über das Internet konzipiert sind. Sie können das obere Halbbild (ungerade Zeilen)
oder untere Halbbild (gerade Zeilen) aus einer Videodatei mit Zeilensprungverfahren
entfernen. Allerdings kann dies dazu führen, dass Bewegungen im Clip eventuell weniger
homogen wirken. Mit diesem Filter können Sie auch Flimmereffekte beseitigen, die in
Standbildern mit dünnen vertikalen Linien durch das Zeilensprungverfahren entstehen
(z. B. Titelseiten mit klein geschriebenem Text). Zum Erstellen eines Vollbilds werden die
übrigen Halbbilder interpoliert. Auf diese Weise entsteht ein insgesamt homogeneres
Bild.