Compressor 4 - Bereich „Qualität“

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Bereich „Qualität“

Der Bereich „Qualität“ enthält Optionen, mit denen Sie die Bitrate für Ihr Video so festlegen
können, dass nach der Umcodierung sowohl die Dateigröße als auch die Qualität
akzeptabel sind.

Zusätzlich zu den Steuerelementen wird unten im Bereich eine Schätzung angezeigt.
Hier können Sie ablesen, wie viele Minuten eines Videofilms auf einer 4,7-GB-DVD
gespeichert werden können, wenn die aktuellen Einstellungen verwendet werden. Diese
Zeitangabe basiert auf der Annahme, dass ein einzelner AIFF-Audiostream mit dem
MPEG-2-Stream verwendet wird.

Folgende Steuerelemente befinden sich im Bereich „Qualität“:

Mode pop-up menu

Time estimate for a 4.7
GB disc with a stereo
AIFF audio stream

Motion Estimation
pop-up menu

Einblendmenü „Modus“: Hier können Sie einen der folgenden MPEG-2-Codierungsmodi

wählen. Für HD-Qualität eignen sich die Modi „1-Pass-VBR, optimal“ oder „2-Pass-VBR,
optimal“.

1-Pass CBR: Wenn Sie diesen Modus verwenden, wird die Bitrate des

MPEG-2-Videostreams von einer GOP zur nächsten in etwa konstant gehalten. Dies
ist der schnellste Codierungsmodus für MPEG-2 in Compressor. Gleichzeitig liefert
dieses Verfahren gute bis sehr gute Qualität, besonders bei Bitraten zwischen 5 und
9 MBit/s.

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Kapitel 18

Erstellen von MPEG-2-Ausgabedateien

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1-Pass-VBR: Bei diesem Codierungsmodus mit variabler Bitrate (VBR) steht eine

konstante Qualität der umcodierten Videodatei im Vordergrund (zu Lasten einer
konstanten Bitrate). Das bedeutet, dass das Programm „Compressor“ in Szenen, die
reich an Details oder schnellen Bewegungen sind, eine höhere Bitrate zulässt als an
Stellen des Streams, an denen weniger Details oder unbewegte Bilder vorkommen.
Trotz dieser Variationen in der Bitrate sorgt das Programm „Compressor“ dafür, dass
die von Ihnen angegebene durchschnittliche Bitrate genau erreicht wird und die
maximale Bitrate nicht überschritten wird. Im Gegensatz zum Modus „2-Pass“ führt
der Codierer im Modus „1-Pass-VBR“ vor der Codierung keine Analyse der
Ausgangsmedien durch. Die Bitzuteilung ist deswegen weniger optimiert als im
Modus „2-Pass-VBR“. Dennoch liefert dieser Modus für die meisten SD-Mediendateien
mit Bitraten von 3,5 MBit/s (und mehr) eine gute bis ausgezeichnete Qualität.
Außerdem erfolgt das Umcodieren sehr schnell.

1-Pass-VBR, optimal: Dieser Modus ähnelt dem Modus „1-Pass-VBR“, das Programm

„Compressor“ optimiert jedoch die internen Verarbeitungsschritte. Im Modus
„1-Pass-VBR, optimal“ dauert das Umcodieren zwar etwas länger als im Modus
„1-Pass-VBR“, die SD-Videoqualität bei Bitraten zwischen 3 und 3,5 MBit/s (und
darüber) ist jedoch sehr gut bis hervorragend. Die Bitraten für HD-Medien im Format
MPEG-2 können durchschnittlich von 10 bis 29 MBit/s und maximal von 12 bis 29
MBit/s reichen. Verglichen mit „1-Pass-VBR“ liefert der Modus „1-Pass-VBR, optimal“
qualitativ bessere Ergebnisse, besonders bei anspruchsvollem Material mit niedrigen
Bitraten. Wenn Sie für kurze Streams mit einer Dauer von 1 bis 2 Minuten oder weniger
die Codierungsmodi „1-Pass-VBR“ oder „1-Pass-VBR, optimal“ verwenden, kann es
geschehen, dass die durchschnittliche Bitratengenauigkeit um 10 bis 30 Prozent
vermindert wird.

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Kapitel 18

Erstellen von MPEG-2-Ausgabedateien

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2-Pass-VBR: In diesem Modus liest Compressor die gesamte Ausgangsvideodatei

zweimal. Im ersten Durchgang analysiert Compressor den gesamten
Ausgangsvideostream, bevor mit dem Umcodieren begonnen wird. Dabei wird für
jede Szene die Komplexität der Codierung bestimmt. Anschließend wird ein Schema
für die Bitratenzuteilung erstellt, bei dem komplexen Szenen höhere Bitraten und
einfachen Szenen niedrigere Bitraten zugewiesen werden. Dabei entspricht die
durchschnittliche Bitrate dem Wert, den Sie angegeben haben. Gleichzeitig wird
sichergestellt, dass die angegebene maximale Bitrate nicht überschritten wird. Im
zweiten Durchgang nimmt Compressor die eigentliche Komprimierung vor. Die
Erstellung der Ausgabevideodatei in MPEG-2 erfolgt dabei auf der Grundlage der
ermittelten Bitratenzuteilung. Wie bei „1-Pass-VBR“ steht auch bei „2-Pass-VBR“ eine
konstante Qualität im Vordergrund (anstelle einer konstanten Bitrate). Im Gegensatz
zu „1-Pass-VBR“ kann der Codierer im Modus „2-Pass-VBR“ zunächst ein Schema
erstellen, wie die Bits innerhalb der gesamten Ausgangsmediendatei am besten
zugeteilt werden, bevor der eigentliche Codierungsprozess beginnt. Allerdings dauert
die Umcodierung im Vergleich zum Modus „1-Pass-VBR“ fast doppelt so lang. Obwohl
die Qualität nicht doppelt so hoch ist wie bei „1-Pass-VBR“, wird insgesamt eine
konstantere Qualität erzielt. Dies gilt besonders für Ausgangsmedien, bei denen der
Unterschied zwischen den komplexen und weniger komplexen Szenen beträchtlich
ist.

2-Pass-VBR, optimal: In diesem Modus werden die internen Verarbeitungsschritte im

Vergleich zum Modus „2-Pass-VBR“ optimiert. Das Codieren im Modus „2-Pass-VBR,
optimal“ dauert zwar länger als im Modus „2-Pass-VBR“, dafür erhalten Sie aber die
beste Qualität, die der Compressor-MPEG-2-Codierer zu bieten hat. Dieser Modus
bietet eine hervorragende Qualität bei Bitraten von 3 bis 3,5 MBit/s (und höher) für
SD-Videomaterial. Weitere Informationen zur Verwendung des 2-Pass-Modus mit
Auftragssegmentierung finden Sie unter

Auftragssegmentierung und

2-Pass-Codierung oder Multi-Pass-Codierung

.

Schieberegler und Feld „Durchschnittliche Bitrate“: Wählen Sie eine durchschnittliche

Bitrate, indem Sie den Schieberegler bewegen oder im Feld daneben einen Wert
eingeben. Der verfügbare Bereich richtet sich dabei nach der im Einblendmenü „Stream
verwenden für“ ausgewählten Option. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter

Einblendmenü „Stream verwenden für“

. Darüber hinaus gibt es die Taste „Automatisch“,

die Sie verwenden können, wenn Compressor die geeignete durchschnittliche und
maximale Bitrate automatisch ermitteln soll.

Hinweis: Die Einstellung für die durchschnittliche Bitrate wirkt sich unmittelbar auf die
Größe der codierten Datei aus. Die Einstellung für die maximale Bitrate hat keine
Auswirkungen auf die Größe der codierten Datei.

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Kapitel 18

Erstellen von MPEG-2-Ausgabedateien

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Schieberegler und Feld „Maximale Bitrate“: Wählen Sie eine maximale Bitrate, indem Sie

den Schieberegler bewegen oder im Feld daneben einen Wert eingeben. Weitere
Informationen hierzu finden Sie unter

Informationen zum Wählen von Bitraten

. Der

verfügbare Bereich richtet sich dabei nach der im Einblendmenü „Stream verwenden
für“ ausgewählten Option. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter

Einblendmenü

„Stream verwenden für“

.

Hinweis: Der Schieberegler ist nur für die VBR-Modi verfügbar und kann nicht auf einen
Wert unterhalb des Werts für die durchschnittliche Bitrate gesetzt werden. Er ist ebenfalls
nicht verfügbar, wenn die Taste „Automatisch“ aktiviert ist.

Einblendmenü „Bewegungsschätzung“: Dieses Menü bietet Optionen, mit denen Sie

zwischen Bildqualität und Verarbeitungszeit abwägen können. Dies kommt besonders
bei Ausgangsdateien mit hohem Bewegungsanteil zum Tragen. Die drei Optionen in
diesem Menü werden nachfolgend beschrieben.

Gut: Diese Einstellung erfordert am wenigsten Verarbeitungszeit. Selbst bei Material

mit hohem Bewegungsanteil zwischen den Bildern können gute Ergebnisse erzielt
werden, sofern die Bewegungsdifferenz zwischen den aufeinander folgenden
Halbbildern (Interfield Motion) nur gering ist. So enthält beispielsweise Material, das
durch Konvertieren der Bildrate oder Anwenden von Effekten bearbeitet wurde, in
der Regel wenig Bewegung zwischen den aufeinander folgenden Halbbildern. Im
Allgemeinen sollte die Einstellung „Gut“ für die 1-Pass-Codierung verwendet werden.

Besser: Diese Einstellung ist eine Art Universaleinstellung für die Bewegungsschätzung.

Im Modus „Besser“ erzielen Sie auch bei komplexen Bewegungen zwischen den
Halbbildern gute Ergebnisse. Der Modus „Besser“ eignet sich für fast alle Arten von
Videodaten, die im Zeilensprungverfahren aufgezeichnet wurden - sogar für Material,
das mit einem handelsüblichen Camcorder ohne Stativ aufgenommen wurde. Generell
wird empfohlen, die Option „Besser“ für „1-Pass-VBR“ und für „2-Pass-VBR“ zu
verwenden. Wenn Sie ein progressives Videoformat (Vollbildverfahren) verwenden,
wird im Modus „Besser“ die Bewegungsschätzung nur auf Basis der Vollbilder und
nicht der Halbbilder durchgeführt, da dies bei progressivem Videomaterial nicht
relevant ist. In diesem Fall ist die Verarbeitung im Modus „Besser“ etwas schneller.

Optimal: Diese Einstellung für die Bewegungsschätzung bietet die höchste Qualität

und sollte bei anspruchsvollen und sehr komplexen Bewegungen zwischen den
Halbbildern verwendet werden. Dieser Modus ist langsamer als der Modus „Besser“.
Generell wird empfohlen, dass Sie den Modus „Optimal“ verwenden, um die Qualität
zu optimieren, wenn Sie mit „1-Pass-VBR, optimal“ oder „2-Pass-VBR, optimal“ arbeiten.