Konzept von GOPs und Bildtypen
Ein wichtiges Leistungsmerkmal der MPEG-2-Codierung besteht darin, dass Redundanzen
entfernt werden können, und zwar nicht nur innerhalb eines Bildes, sondern auch innerhalb
einer Gruppe von Bildern. MPEG-2 verwendet bei der Wiedergabe von Videomaterial drei
Bildtypen (I-, P- und B-Bilder). Eine GOP-Einstellung (GOP - Group of Pictures) definiert
dabei das Muster der drei verwendeten Bildtypen. Die drei Bildtypen sind wie folgt
definiert:
• Intra (I): Wird auch als Keyframe bezeichnet. Jede GOP enthält ein I-Bild. Das I-Bild ist
der einzige MPEG-2-Bildtyp, der komplett dekomprimiert werden kann und keine
Referenzen auf vorherige oder nachfolgende Bilder enthält. I-Bilder sind datenintensiv
und erfordern daher den meisten Speicherplatz. Wenn Sie bei einem Szenenwechsel
oder an einer anderen wichtigen Stelle ein I-Bild platzieren möchten, müssen Sie dieses
manuell einfügen. Verwenden Sie hierfür das Fenster „Vorschau“. Dies wird auch als
erzwungenes I-Bild bezeichnet. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter
Arbeiten
mit Markern und Posterbildern
.
• Prädiktiv (P): P-Bilder werden „prädiktiv“ codiert, d. h., es wird die Differenz zum
vorherigen I- oder P-Bild codiert. P-Bilder benötigen normalerweise wesentlich weniger
Speicherplatz als I-Bilder, weil sie ein vorheriges I- oder P-Bild innerhalb der GOP als
Referenz nutzen.
Hinweis: Sowohl I-Bilder als auch P-Bilder werden häufig als Referenzbilder bezeichnet,
da sich ein B-Bild auf einen oder beide dieser Bildtypen beziehen kann.
• Bidirektional (B): B-Bilder werden auf der Basis einer Interpolation von vorherigen und
nachfolgenden Referenzbildern codiert, bei denen es sich entweder um I-Bilder oder
um P-Bilder handeln kann. B-Bilder sind der speichereffizienteste MPEG-2-Bildtyp, da
sie am wenigsten Speicherplatz erfordern.
Durch die Verwendung von B- und P-Bildern ist es möglich, dass MPEG-2 zeitliche
Redundanzen entfernt und Videomaterial sehr effizient komprimiert.